Verwandlungen des Klangs: Kammerchor überzeugt durch hohes stimmliches Niveau</p>

Gaubote Herrenberg (Wolfgang Teubner)
(10.04.2013)

 

Ein Abend mit gelöster, reiner Musik

BAD ORB: „cappella vocale würzburg“ bietet in der Bad Orber Martin-Luther-Kirche Frühbarock

(rpz). Der Abend mit gelöster, reinster Musik des venezianischen Frühbarock bot ein eindrucksvolles Glanzlicht und außergewöhnliches Juwel innerhalb der ambitionierten Konzertsaison in der Bad Orber Martin-Luther-Kirche.

Mit der „capella vocale würzburg“ hatte Klaus Vogt einen vokalen Protagonisten verpflichten können, der längst internationale Ausstrahlung entfaltet. Das komplette Programm war dem legendären Claudio Monteverdi gewidmet, für den der Chor eine nahezu perfekte Eloquenz besitzt: Der Chorklang atmet wie in einer einzigen Entwicklung von Bewegung, ein fließendes, kristallklares chorisches Instrument in der Hand des Dirigenten Roland Börger, Professor für Chorleitung in Leipzig. Für das Programm, das Psalmen, Hymnen und Gesänge aus den Sammlungen „Selva Morale e Spirituale“ (1641) und „Messa a 4 e Salmi“ (1650) beinhaltete, hatte sich Börger adäquater Partner versichert.

Der klare, fein zeichnende Sopran von Sibylle Schaible changiert dynamisch und in der Phrasierung völlig lebendig bis in den Mikrobereich hinein. Der Organist Eckhart Kuper, der ebenfalls in Leipzig unterrichtet, musiziert einen wahren Leckerbissen regelrecht ensemblehaft differenzierter Spielweise auf einem Orgelpositiv von ebenso delikater Klanglichkeit, ergänzt vom transparenten Violonespiel von Cordula Cordes. Das Publikum ging trotz Sommerabendhitze regelrecht erfrischt von dannen - nicht ohne die Aufführung mit anhaltendem Applaus gefeiert zu haben.

Gelnhäuser Tageblatt (Bild)
(13.07.2010)

 

Chor beeindruckt mit Können


Schömberg. Mit der Verpflichtung der »capella vocale würzburg« war es dem Kurpfarramt gelungen, einen Chor der Extraklasse in die Schömberger evangelische Kirche zu holen. Die Formation aus ausgesuchten talentierten Sängerinnen und Sängern bot ein breites Programm geistlicher Gesänge mit Chormusik aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Das Ensemble verstand es ausgezeichnet, durch gekonnte Interpretation das Typische dieser Musik auf beeindruckende Weise herauszuarbeiten. Gleich beim Auftakt mit dem »Salve Regina« aus »Magnum opus« von Orlando di Lasso zog es alle Register seines Könnens. Exakte Intonation, reiner und voller Klang, ausdrucksstarke Interpretation und taktliche Sicherheit bei der anspruchsvollen polyphonen Musik waren schon in dieser Phase des Konzerts ein Markenzeichen des Chores. Dies setzte sich fort bei zwei Gesängen aus di Lassos »Sacrae Cantiones«, besonders die konzentrierte und innige Sangesweise fiel positiv auf.

Nach einer beeindruckenden polyphonen Komposition von Bernardo Storace sang der Chor drei Kompositionen aus dem berühmten »Cantiones sacre« von Heinrich Schütz. Auch hier gelang es dem Ensemble vorzüglich, die Vielgestaltigkeit der Schütz’schen Motettenkompositionen in ihrer Bildhaftigkeit und ihrem starken Ausdrucksgehalt sängerisch zu gestalten.

Nach Gesängen von Carlo Gesualdo präsentierte der Chor drei Vokalsätze von Claudio Monteverdi. Gerade bei diesen Sätzen mit ihrer nicht leicht zu singenden Chromatik zeigte sich die gut ausgebildete Singkultur der Würzburger unter der äußerst prägnanten und sicheren ­Führung ihres Dirigenten Roland Börger.

Vor allem die für Monteverdi typische ausdrucksstarke musikalische Gestaltung psychischer Leidenschaften erforderte immer wieder raschen Wechsel von Crescendo zu Decrescendo sowie der Tempi, was dem Chor mühelos gelang. Sehr beeindruckend war dann auch nach dem »te Christe« die Interpretation des Schlusssatzes »Gloria«. Ädäquat zum Text »Gloria in excelsis Deo« (Ehre sei Gott in der Höhe) steigerte sich der Chor zu einem begeisterten jubelnden Finale, das unter die Haut ging.

Der Organist Eckhart Kuper begleitete die meisten Gesänge einfühlsam und mit der gebotenen Zurückhaltung. Mit mehreren Orgelwerken zwischen den Vokaldarbietungen sorgte er für Abwechslung und ließ immer wieder sein Können als Meister an der Orgel aufblitzen. Hilfreich für die Besucher war, dass zu den durchweg in Latein gesungenen Sätzen eine deutsche Übersetzung dem Programm beilag. Am Schluss gab es begeisterten Beifall der Musikfreunde, was ihnen dann noch zu einer Zugabe verhalf.

von Bettina Bausch

Schwarzwälder Bote
(21.04.2009)


Alte Neue Musik (Schwäbisches Tagblatt 21.4.2009)

Südwest-Presse, Schwäbisches Tagblatt
(21.04.2009)

 

Neue Westfälische NR. 75, MONTAG, 31. MÄRZ 2008


Inka-Gesang in barockem Gewand
"Cappella Vocale Würzburg" mit indianisch-spanischer Chormusik in der Pauluskirche
VON KARL-HENDRIK TITTEL

Bünde. Der Takt der Trommel martialisch, die Stimmen engelsgleich. Gemessenen Schrittes bewegen sich die Chormitglieder in den beiden Gängen zwischen Mittel-und Seitenschiff in Richtung Chor. Dort mit den anderen Musikern vereint, erhob sich der ganze Klangreichtum des Ensembles bis in die letzten Winkel der Pauluskirche. Mit einem um 1600 entstandenen ProzessionsgesanginderInkasprache Quechua wurde ein ganz besonderer Konzertabenderöffnet.
Vielen der rund 150 Besucher am Samstagabend dürfte der Kammerchor "Cappella Vocale Würzburg" von seinem ersten Auftritt in Bünde 2004 noch in bester Erinnerung sein. Damals konnte der Chor mit geistlichen Madrigalen aus "Israelis Brünnlein" von Johann Hermann Schein vollends überzeugen. Mit ihrem neuen Programm bewegten sich die Musiker in etwa in der gleichen Epoche, verließen aber musikalisch den Kontinent.
Zu Gehör gebracht wurde süd-und mittelamerikanische Chormusik aus dem 16. und 17. Jahrhundert. "Diese Musik hat große Anklänge an europäische Barockkompositionen, weist allerdings auch viele rhythmische Elemente auf", erklärte Kirchenmusikdirektor Hans-Martin Kiefer. Dieser zeigte sich erfreut über die große Resonanz an diesem ersten Konzert der neuen Reihe in der Pauluskirche. Daran würde er das Interesse sehen, das Gotteshaus zu erhalten. Und ein besseres Plädoyer als dieses Konzert hätte er sich kaum wünschen können.
Unter der Leitung von Roland Börger, geboren in Santiago de Chile und seit 1993 Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, verstanden es die Musiker, vom ersten Ton an zu begeistern. Es war besonders die Mischung aus europäisch-barocken Klängen und den eingeflossenen Elementen der indigenen Kultur, dargeboten mit Frische und emotionaler Expressivität, die die Zuhörer berührte. Die Musiker agierten perfekt im Zusammenspiel, mit Liebe zum Detail und kompetent gelenkt von Roland Börger; sichere Einsätze, brillante Homogenität und berauschende Harmonie waren die Folge. Der Klangreichtum des Ensembles reizte die besondere Akustik der Pauluskirche voll aus, hier verfehlten auch leiseste Töne und verklingende Schlussklänge nicht ihre Wirkung. Besonders eindrucksvoll unter Beweis gestellt bei "Salve Regina", einem Stück aus anonymer Hand aus dem 17. Jahrhundert. Während ein Teil des Ensembles unten im Chor verblieb, positionierten sich zwei weitere Gruppen oben auf den beiden Seitenemporen und verzauberten die Zuhörer mit einem ätherischen "Rundum-Klang". Dirigent Börger, gewohnt leidenschaftlich, stand dabei inmitten der Zuschauerreihen und lenkte mal in die eine, dann in die andere Richtung: Ein außergewöhnliches Erlebnis für Auge und Ohr! Die Pauluskirche hat schon viele Konzerte in ihrer noch recht jungen Geschichte erleben dürfen, aber wohl selten so frenetische Beifallsbekundungen, die am Samstag in stehende Ovationen gipfelten. Worte wie "beeindruckend", "großartig" oder "imposant" machten nach dem Konzert die Runde, als sich viele der Zuhörer mit einem Glas Wein oder Saft zueinander gesellten. "Wir sind begeistert. Die Stimmen, der Rhythmus, der Zusammenklang, einfach toll", fanden auch Sigrid und Hans-Joachim Höpker.

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Fotostrecke der Neuen Westfälischen (Bünde) (externer Link)

Neue Westfälische
(31. März 2008)


Schwäbisches Tagblatt (26.04.2006): Stilistische Vielfalt: Würzburger Kammerchor überzeugte in St. Moritz

Schwäbisches Tagblatt
(26. April 2006)

Bünder Zeitung (04.11.2004): Überirdischer Chorklang faszinierte

Bünder Zeitung
(04. November 2004)
Der Würzburger Chor cappella vocale trat den Beweis an, dass die menschliche Stimme immer noch das schönste Insturment ist.
Geistliches Chorkonzert als musikalische Zeitreise

Schaumburger Wochenblatt
(06. November 2004)

Badische Zeitung (16.07.2004): Seidenweiche Klänge

Badische Zeitung
(16. Juli 2004)

Augsburger Allgemeine (05.02.2003): Wohlklang ohne Schwere

Augsburger Allgemeine
(05. Februar 2003)

Augsburger Allgemeine (29.09.2003): Affektgeladene Klangmalerei aus dem Frühbarock

Augsburger Allgemeine
(29. September 2003)

Mainpost (06.10.1999): So will man das hören

Mainpost
(06. Oktober 1999)

Mainpost (02.02.1999): Meditatives mit dem Ensemble cappella vocale

Mainpost
(02. Februar 1999)

Mainpost (12.09.1998): Mit Liebe zum Detail

Mainpost
(12. September 1998)

(20.09.1998): So prachtvoll klang es einst in Venedigs Markuskirche


(20. September 1998)
Mainpost(19.09.1998): Sinnlich und saktral

Mainpost
(22. September 1998)

Mainpost (1998): Romantische Innigkeit

Mainpost
(1998)

Mainpost (24.01.1998): Erst die Plakate, dann die Proben

Mainpost
(24. Januar 1998)