Johann Hermann Schein

Israelis Brünnlein

und Orgelwerke von
Heinrich Scheidemann, Girolamo Frescobaldi und Nikolaus Bruhns

Herford, Kirche St. Johannis
30. Oktober 2004
20.00 Uhr

Rinteln, St. Nikolai
31. Oktober 2004
17.00 Uhr

Bünde, Pauluskirche
01. November 2004
17.00 Uhr

Orgel/Orgelpositiv: Hans-Martin Kiefer, Bünde
Violone: Cordula Cordes, Hannover

Leitung: Roland Börger


Im Jahre 1623 veröffentlicht der Leipziger Thomaskantor Johann Hermann Schein eine Sammlung auserlesener Krafftsprüchlin Altes vnd Newen Testaments auf eine sonderbar Anmutige Italian Madrigalische Manier. Es handelt sich um 26 Kompositionen, die er zunächst unabhängig voneinander zu Hochzeiten, Begräbnissen, Ratswahlfeiern, Promotionen und ähnlichen Anlässen componiret hatte und die er unter dem Titel Israelis Brünnlein bzw. Fontana d'Israel als Sammlung herausgibt. Die besondere Bedeutung der Werke beruht auf der eigenartigen Verschmelzung der zu dieser Zeit in Deutschland aufsehenerregenden madrigalischen Satzweise der Italiener, die die Extreme der leidenschaftlichen Interpretation der Bibeltexte nicht scheut, mit den überkommenen Stilprinzipien der heimischen Motetten in ihrer reichen mitteldeutschen Tradition. Durch virtuose Behandlung der 5 Singstimmen und des Generalbasses gelingen Schein Klangeffekte und Farbkontraste, die auch für heutige Ohren unerhört und mitreissend sind.
(R.B.)